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Die ökologische Bedeutung der Blumenwiese wird häufig unterschätzt. Dort leben nicht nur Pflanzen, sondern auch Tausende von Tier- und Insektenarten. Diese gilt es natürlich zu schützen. Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Mahd besonders achten müssen und weshalb der Griff zur Sense nicht die einzige tierfreundliche Option sein muss.

DESWEGEN SIND BLUMENWIESEN WICHTIGE BIOTOPE

Biotope sind Lebensräume und wichtige Bestandteile unserer Biosphäre. Wälder auf der ganzen Welt sorgen dafür, dass wir genug Sauerstoff zur Verfügung haben. Flüsse bieten Trinkwasser für Mensch und Tier. Bei einer Blumenwiese würden viele wahrscheinlich nicht vermuten, dass diese genauso ökologisch wichtig ist. Und trotzdem ist sie es. Blumenwiesen zeichnen sich vor allem durch ihre Artenvielfalt aus. Das gilt für Pflanzen wie für Tiere, die darin leben. Verschiedenste Schmetterlingsarten (auch stark gefährdete), Käfer, Bienen, Hummeln und andere Insekten finden auf Blumenwiesen nicht nur Futter, sondern sorgen beispielsweise dafür, dass Pollen weitergetragen werden und dadurch neues Grün entsteht. Jungtieren wie Rehkitzen oder auch Hasen bietet das dichte und hohe Gras oft Schutz. Auf so einer Wiese gibt es also jede Menge Leben, das geschützt werden muss.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Technologie in der Landwirtschaft weiterentwickelt, um große Felder, die früher noch mit der Sense gemäht wurden, möglichst schnell und effizient zu beschneiden. Für Landwirte waren die neuen Geräte eine positive Entwicklung und Bereicherung. Bei besonders sensiblen Flächen wie der Blumenwiese bedeuteten Rasenmäher und moderne Maschinen allerdings den Tod für viele Insekten und Tiere. Heute können Grünpfleger jedoch einiges tun, um Blumenwiesen tierschonend zu mähen. Wichtig dabei sind die Methodik sowie das passende Gerät.

WANN UND WIE MÄHE ICH EINE BLUMENWIESE, UM TIEREN NICHT ZU SCHADEN?

Wenn Sie eine Blumenwiese mähen, müssen Sie sich eine Sache bewusst machen: Die Insektenarten, die darin leben, verlieren durch die Mahd vorübergehend ihren gewohnten Lebensraum. Deshalb ist es sinnvoll, kleine Rückzugsinseln für die Insekten stehen zu lassen, damit diese noch einen Teil der Wiese nutzen können.

Auch für größere Tiere wie Frösche, Hasen oder Rehkitze kann das Mähen der Wiese eine Gefahr darstellen. Besonders junge Rehkitze (in den ersten 2-4 Lebenswochen) kennen noch keinen Fluchtinstinkt und bleiben gepresst auf dem Boden liegen, wenn sie sich fürchten. Dieses Verhalten ist natürlich fatal, wenn eine Maschine mit scharfem Schneidwerkzeug in der Nähe ist. Dagegen können Sie erst einmal nicht viel tun. Aber Sie können, anstatt von außen nach innen zu mähen, besser in der Mitte der Wiese anfangen und sich dann nach außen vorsichtig vorarbeiten. Denn bei der ersten Variante kreist man das Tier irgendwann ein, sodass es nicht mehr flüchten oder von der Mutter gerettet werden kann.

Der Zeitpunkt, wann man eine Blumenwiese mäht, ist zwar nicht entscheidend für das Tierwohl, dennoch spielt auch er eine Rolle. Generell: Vermeiden Sie es, Blumenwiesen zu oft zu mähen. Anders als beim Rasen muss eine Blumenwiese nur ein- bis dreimal im Jahr bearbeitet werden. Die Häufigkeit hängt davon ab, wie nährstoffreich der Boden ist. Sogenannte Fettwiesen – also mit nährstoffreichem Boden – können Sie insgesamt bis zu dreimal mähen. Die erste Mahd eignet sich etwa am Anfang des Sommers. Hier orientieren Sie sich am besten einfach an den Margeriten und insgesamt an den Blühzeiten. Sobald die Gewächse verblühen, kann das erste Mal gemäht werden. Bei einer „durchschnittlichen“ Wiese reicht es, wenn Sie sie noch ein zweites Mal am Ende des Sommers oder im Oktober mähen. Die Faustregel lautet hier also: Mähen Sie nur so häufig wie notwendig, um Tiere möglichst zu schützen.

WELCHES WERKZEUG EIGNET SICH FÜR DIE TIERFREUNDLICHE MAHD?

Jetzt kommt es auf das richtige Gerät an. Soll nun ausgerechnet der Sensenmann dafür sorgen, dass Leben gerettet werden? Ist der Griff zur Sense die einzig tierschonende Reaktion? Ganz so dramatisch müssen Wiesenpfleger nicht denken. Zwar ist die Mahd mit der Sense immer noch die schonendste Art für Pflanzen und Tiere, doch das erfordert viel Erfahrung und außerdem ordentlich Muckis und Ausdauer. Für große Flächen in der Landwirtschaft wird heute der altbewährte Balkenmäher, der vor vielen Jahrzehnten Standard war, empfohlen. Zwar ist dieser nicht so effizient wie moderne Maschinen, doch er schadet weitaus weniger Tieren und Insekten. Darüber hinaus gibt es heute einige moderne Instrumente, um eine Blumenwiese sowohl effizient als auch umweltbewusst zu mähen.

Für kleinere und mittelgroße Wiesenflächen können Sie beispielsweise unsere STIHL RG-KM Kreiselschere verwenden. Im Vergleich zu hochfrequentierten Rotationsgeräten funktioniert die STIHL RG-KM mit geringer Rotationsenergie und ermöglicht somit schleuderarmes Mähen. Dieses Gerät kann entweder mit einem Kombimotor mit Benzin oder mit einem Akkumotor – dem KMA 135 R – angetrieben werden. Auch unsere akkubetriebenen Heckenscheren (STIHL HLA-Reihe) eignen sich gut für Blumenwiesen. Für alle motorischen Geräte gilt: Wenn Sie vorsichtig und achtsam damit arbeiten, werden die meisten Tier- und Insektenarten verschont. Sie müssen also nicht gleich die Sense aus dem Gartenhäuschen holen.

VERWERTUNG DES SCHNITTGUTS FÜR TIERE

Wenn Sie sich jetzt fragen, was Sie beim Mähen noch für Tiere tun können, haben wir einen Extratipp: Das Schnittgut einer Blumenwiese gehört nicht auf den Komposthaufen. Unter anderem auch deshalb, weil das Schnittgut viele Samen enthält, die dann an einer unerwünschten Stelle aufschlagen. Viel wichtiger ist aber der Nährstoffwert des Schnittguts. Sie können daraus ganz einfach Heu herstellen, indem Sie es nach dem Mähen auf der Blumenwiese trocknen lassen und ein paar Mal mit der Harke wenden. Das mineralstoffreiche Heu ist das ideale Tierfutter.

DAS MÜSSEN SIE SICH MERKEN

  • Lassen Sie Teile der Blumenwiese unberührt für Insekten
  • Gehen Sie beim Mähen methodisch vor, um kleine Tiere nicht einzukesseln
  • Mähen Sie Blumenwiesen nur so häufig wie nötig
  • Verwenden Sie schleuderarme Geräte (keine Rasenmäher)